Städte und Gemeinden
nach Landkreisen
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Erklärung und Hinweise
Der Schönhengstgau umfasste 1945 rund 150 selbständige Städte und Gemeinden. Eine genaue Abgrenzung der Orte nach Zugehörigkeit ist im Einzelfall schwierig, da die politische und verwaltungstechnische Gliederung des Gebietes über die Jahrhunderte keine einheitliche war. Schließlich gehörte das Gebiet zur Österreich-Ungarischen Monarchie, später zum Territorium der 1. Tschechischen Republik, schließlich zum "Reichsgau Sudetenland".Älteren Quellen liegen die ehemaligen politischen Bezirke und Gerichtsbezirke zugrunde. Die verwaltungstechnische Neugliederung im Jahre 1939 fasste die bis 1938 gültigen politischen Einheiten im Regierungsbezirk Troppau zu Stadt- bzw. Landkreisen zusammen. Wenn hier weitgehend diesem Schema der vier Kreise mit ihren zugehörigen Orten gefolgt ist, dann vor allem aus pragmatischen Gründen. Es ist diese neue Gebietsgliederung, die später bei der Organisation der Schönhengster nach der Vertreibung im wesentlichen übernommen wurde.
Noch aus einem anderen Grund ist die gezogenen Grenze zwischen Zugehörigkeit und Nichtzugehörigkeit zum Schönhengstgauer Gebiet nicht frei von Willkür. Obwohl das gern bemühte Sprachinseltum dieser böhmisch-mährischen Region eine gewisse Konzentration seiner Bewohner auf diese "Insel" suggeriert, so waren im Einzelfall intensive Beziehungen mit den umliegenden Gebieten üblich, etwa zu Wildenschwert, Böhmisch Trübau, Leitomischl, Politschka, Gewitsch oder Mährisch Aussee. Gehören die also auch zum Schönhengstgau?
Angesichts verschiedener Möglichkeiten der Abgrenzung schien es die sinnvollste, jene Städte und Gemeinden aufzunehmen, die die Schönhengster selbst als den Schönhengstgau begreifen.
Literatur
Genauen Aufschluss über die bis 1938 und ab 1939 gültigen Grenzen der Verwaltung gibt ein vom Institut für Landeskunde in der Bundesanstalt für Landeskunde und Raumforschung herausgegebenes Werk: Sudetendeutsches Ortsnamenverzeichnis. Amtliches Gemeinde- und Ortsnamenverzeichnis der nach dem Münchener Abkommen vom 29.9.1938 (Grenzfestlegung vom 20.11.1938) zum Deutschen Reich gekommenen Sudetendeutschen Gebiete. 2. Auflage 1987. Verlagshaus Sudetenland München.Wichtige Daten zu allen Städten und Orten enthält ein in seiner Art einzigartiges Werk: Ernst Pfohl, Ortslexikon Sudetenland, Nürnberg: Preußler 1987. Die Originalausgabe mit dem Titel "Orientierungslexikon der Tschechoslowakischen Republik" erschien 1931 in Reichenberg.