Burg Busau
Erste Erwähnung: | 1318 |
renoviert: | 1896 |
tschech. Name: | Hrad Bouzov |
Verweise
Burg Busau ist eines der Wahrzeichen Mährens. Der Chronist Karl Fuchs vermutet, dass sie zwischen 1137 und 1318 erbaut worden sein müsse. Zu Ende des 17. Jahrhunderts kam sie in den Besitz des Deutschen Ordens. Nach einer Periode des Verfalls übernahm es 1896 eine Gruppe unter der Leitung von Georg Ritter von Hauberrisser, Professor an der königlichen Akademie in München und anerkannter Gotik-Experte, die Anlage zu renovieren. Von ihrer romantischen Faszination zeugen die von Karl Fuchs kurz nach der Wiederherstellung (1905) verfassten Zeilen:
"Burg Busau liegt auch heute noch wie einst fernab von den großen Verkehrswegen; ... Selbst
als Ruine war die Feste, von weit und breit, sowohl von der östlichen Ebene aus, als auch von
hervorragenden Punkten des böhmisch-mährischen Hügellandes, besonders von dem westlich
von Mährisch-Trübau sich hinziehenden Schönhengst sichtbar. ... Der Schloßberg selbst ist ...
von gemischtem Walde bestanden, in welchem das Dunkelgrün des Nadelholzes vorschlägt,
und nur in den Talfurchen und niedriger gelegenen Lehnen betreibt ein genügsames Volk
Wiesen- und Ackerbau, doch hat es der schweigsamen Waldherrlichkeit noch nicht viel mehr
Land abgerungen als in jener fernen Vorzeit, da der Wallgraben der Herrenburg noch nicht mit
Gestrüpp und Schutt bedeckt war und der fahrende Sänger vor der Torbrücke gastlichen
Einlaß heischte.
Wie hat sich das Aussehen der Burg binnen acht Jahren verändert! Gleich anderen Denkmälern
solcher Art streckte es vormals seine geborstenen Mauern und Türme in den Äther, nur mit
einem Notdache in manchen Trakten vor völligem Verfalle geschützt, nur in einzelnen Teilen
noch praktischem Zwecke dienend; da strebte das gerüstumgürtete Bauwerk höher und höher,
neues Leben blühte aus den Ruinen. ... Seit 1896 hat hier eine hohe Schule altdeutscher
Baukunst ihr Lager aufgeschlagen. ... Die bei dem Erneuerungswerke im Abbruche
vorgefundenen Motive der Gotik verschiedener Zeitläufe, worauf sich in erster Linie die
Rekonstruktion stützt, sprechen als stumme Zeugen für die Geschichte der Burg eine beredte
Sprache. Die Feste muß wiederholt von Feindeshand oder durch Brandunglück zerstört
worden sein, doch immer wieder erhob sie sich auf dem alten Reste ... zu neuer Pracht."
[KF-01, S. XI-XIV]