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Nikl mit Kukele und Waldeck

Erste Erwähnung:1347
Einwohner 1939:1020
Fläche:1469 ha
Landkreis:Zwittau
tschech. Name:Mikulec
Karte Schönhengstgau x
Nikl

Ortsansicht Als der Schönhengstgau noch von dichtem Wald bestanden war, führten nur wenige Handelswege oder Fußsteige hindurch. Einer, später die Hohe Straße genannt, führte von Brünn über Zwittau und von dort über Kukelle (auch: Kukele) und durch das Nikler Tal über Brünnersteig nach Leitomischl. Im Zuge der Besiedlung des Zwittauer Gebietes entstand an diesem Verbindungsweg Nikolcz oder Nikols, das Dorf des Nikolaus, womit wohl der Name des Lokators genannt ist. Ab 1347 findet sich dieser Name in Urkunden, die den Besitz des Bischofs von Leitomischl bezeugen.

In den Zwittauer Stadtbüchern erscheint "Niklen" ab 1533. Im Jahr 1649 zählte der Ort 34 Untertanen: ein Freirichter mit Namen Thomas Langer, 16 Bauern und 17 Feldgärtner. Das Erbgericht besaß Schankrecht und musste das Bier aus Leitomischl beziehen. Später dürfte es auch Holzköhler gegeben haben, was sich aus ausgeschroteten Brunnen schließen lässt, die noch um 1900 in den Wiesen gegen Waldeck vorhanden waren.

Ortsansicht Die Kirche wird 1677 erstmals erwähnt und soll einen silbernen Kelch und drei Glocken besessen haben. Die Überlieferung sagt, dass bereits eine Kapelle dort gestanden habe, aus der der Altarraum entstand und an die man das Kirchenschiff anbaute. Das dem Heiligen Georg geweihte Gotteshaus war bis 1786 eine Filialkirche der Pfarrkirche in Karlsbrunn, von da ab Lokalkirche und ab 1861 Pfarrkirche. Die von einem tschechischen Künstler ausgeführten Fresken stammen aus dem Jahre 1900.

Das neue Schulgebäude mit zwei Klasszimmern, der Oberlehrerwohnung und einem Stall konnte 1861 eingeweiht werden. Die Raiffeisen-Kasse ist gegen Ende des 19. Jahrhunderts gegründet, einige Jahre vor dem ersten Weltkrieg schloss sich der "Landwirtschaftliche Verein" zusammen. Eine Musikkapelle gründete sich in Nikl um 1900.

Über die Entstehung der Ortschaft Kukele liegen keine genauen Anhaltspunkte vor. Als sicher gilt, dass zunächst das Forsthaus erbaut wurde. Auch dürfte das an der damaligen Hohen Straße gelegene Einkehrhaus frühzeitig bestanden haben und es entwickelte sich später zu einem beliebten Ziel für Zwittauer Ausflügler. Die Ortschaft umfasste zuletzt 22 Häuser. Die Einwohner, vorwiegend Kleinlandwirte, suchten nebenbei Beschäftigung in Zwittauer Betrieben. Einige Männer verdingten sich im Winter als Holzhauer in den Thurn und Taxis'schen Wäldern. Im Hajek auf einer Lichtung stand das "Häberle-Hüttle", im Sommer Ziel von Wanderfreunden aus der Umgebung.

Alt Waldeck wurde 1696 unter dem Grafen Friedrich von Trautmannsdorf errichtet, dem damaligen Besitzer der Herrschaft Leitomischl. Vermutlich wurden Holz- und Waldarbeiter benötigt und man gab das Land zur Ansiedlung frei. Ein um das Jahr 1770 errichteter, mit Schindeln gedeckter Glockenturm läutete beim Ableben eines Bewohners. Unterhalb des Ortes befand sich der 10 ha große Stöcklateich, an dessen Ende die Stöckelmühle zu finden war, die nach einem Brand 1926 vollkommen neu errichtet wurde.

An einem Weg, welcher bei der Mühle von der Bezirksstraße in südlicher Richtung abbog, ließ Graf Josef Georg von Waldstein-Wartenburg 1760 Neu Waldeck ansiedeln. Auch hier befand sich ein Glockenturm, erbaut 1780. Nach Urkunden, welche sich mit einem Steuerbuch und Ortssiegel in einem Koffer verpackt im Gasthau Antl in Alt Waldeck fanden, hat Kaiserin Maria Theresia den Turm mit der kleinen Glocke aus dem Jahr 1784 gestiftet.

Auf der Internetseite der heute tschechischen Gemeinde steht die Chronik von Gustav Woletz zum Download: "http://www.obecmikulec.net/historie/german-chronicle/ [WO-01]