Strokele
Erste Erwähnung: | 1347 |
Einwohner 1939: | 314 |
Fläche: | 843 ha |
Landkreis: | Zwittau |
tschech. Name: | Strakov |
Verweise
Strokele gehört zu jenen Orten, die im 13. Jahrhundert durch die Prämonstratenser in Leitomischl gegründet wurden und stand unter der Herrschaft des dortigen Bischofs. Es erscheint unter dem Namen Strakow in Urkunden der Jahre 1347, 1358 und 1398. Das Kloster besaß im Ort einen großen Hof, den es 1358 an Buschek von Gersperk verpfändete. Die Dorfanlage lässt vermuten, dass hier schon zuvor eine tschechische Siedlung bestand.
Das Leitomischler Urbar von 1548 nennt für Strokele 20 Besitzer (Bauern und Gärtler). In einer späteren Urkunde (von 1578) werden vier Bauern genannt, die je einen Kübel Honig zu Zinsen hatten, ein Zeichen, dass damals bereits die Imkerei betrieben wurde.
Strokele war nie eigene Pfarrei. Bis 1938 gehörte es zu Leitomischl, dann zu Jansdorf. Im Ort stand eine Kapelle zur hl. Maria, die 1734 erbaut worden war. Die Toten setzte man auf dem Friedhof der Leitomischler Friedhofskirche St. Anna bei. Der dortige Pfarrer hielt hin und wieder Messen in der Kapelle und erteilte in Strokele auch Religionsunterricht. 1924 wurde die Kapelle mit einer neuen, in Mährisch Trübau gegossenen Glocke ausgestattet.
Eine Schulklasse bestand etwa ab 1850. Ein eigenes Schulhaus errichtete man zwischen 1880 und 1885 auf dem Grundstück eines Bauern, der seinen Hof in Brand gesetzt hatte. Nach der Statistik von 1939 waren 210 Einwohner in der Landwirtschaft tätig, 41 in Industrie und Gewerbe und 19 in Handel und Verkehr. Dominierend war wie in den meisten Orten die Landwirtschaft, im 19. Jahrhundert spielte der Flachsanbau eine bedeutende Rolle.
Strokele gehörte zum Postamt Jansdorf, das seit 1895 bestand. Auch der zuständige Gendarmerieposten befand sich dort. Zuletzt wies Strokele 72 Hausnummern auf.
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