Greifendorf
Erste Erwähnung: | 1270 |
Einwohner 1939: | 2929 |
Fläche: | 2473 ha |
Landkreis: | Zwittau |
tschech. Name: | Grándorf (bis 1946) Grándov (bis 1949) Hradec nad Svitavou |
Verweise
Greifendorf, ein fast sieben Kilometer langes Reihendorf, findet sich
1270 erstmals erwähnt. Ein Erbrichterprivileg zum Bierbrauen, Jagen und
Handeln mit Salz ist aus dem Jahr 1400 belegt, wobei 1651 allerdings das
Braurecht aberkannt wurde. Die Pfarrei Greifendorf mit einer Filialkirche
in Glaselsdorf und dem Dekanat Zwittau unterstehend, ist 1658 beurkundet.
1673 brannte der Ort teilweise nieder und verlor die Kirche, das
Pfarrhaus und das Erbgericht. 1710 wird das neue Gotteshaus errichtet
und der Hl. Katharina geweiht. Eine Aufnahme von 1908 bezeugt die reiche
Innenausstattung. Dazu besaß der Ort zwei kleine Kapellen, eine an der
Straße nach Stangendorf und eine im Unterort. 1793 hatte die Gemeinde
1.626 Einwohner und 265 Häuser, 1939 knapp 3.000 Seelen und über 500
Gebäude, womit der Ort einer der größten im Schönhengstgau war.
Greifendorf hatte Anschluss an die Bahnlinie Brünn-Zwittau und dabei auch eine bauliche Besonderheit: die "sechs Brücken". Das war eine Eisenbahnbrücke im alten Stil der Aquädukte mit sechs Bögen. Der Blick auf die Brücke mit der Pfarrkirche im Hintergrund entwickelte sich zum beliebten Motiv für Porträts des Ortes.
Greifendorf war wie die meisten Schönhengster Ansiedlungen von der
Landwirtschaft geprägt. Eine Änderung dieser grundlegenden Erwerbsstruktur
erfolgte in gewissem Umfang mit der Industrialisierung, begünstigt durch
die Eisenbahnstation und die Nähe zu Zwittau. Zuletzt besaß die Gemeinde
auch ein Freibad, vom Volksmund "Teich" genannt.