Hopfendorf
Erste Erwähnung: | 1314 |
Einwohner 1939: | 468 |
Fläche: | 954 ha |
Landkreis: | Zwittau |
tschech. Name: | Chmelík |
Verweise
Hopfendorf, gelegen zwischen Leitomischl und Politschka, ist 1314 erstmals erwähnt, als Abt Konrad dem dortigen Richter Georg den Besitz des Gerichtes bestätigte. Im ältesten Lehensverzeichnis wird ein Richter Heinrich von Hopfendorf genannt und in den Erbrichter-Privilegien war u.a. festgehalten, dass in Hopfendorf ein "freies" Wirtshaus betrieben werden durfte.
Im Urbar, dem Zinsregister mit den Abgaben an die Obrigkeit, aus dem Jahr 1550 sind die Leistungen an das Schloss Leitomischl geregelt. Da die Hopfendorfer viel Buchenwald mit wilden Bienen besaßen und daher den Honig nutzen konnten, so waren die Abgaben in Honig zu leisten.
Auf einer Anhöhe in der Dorfmitte stand die Hopfendorfer Kirche, geweiht dem Johann von Nepomuk und wie fast alle Kirchen so gebaut, daß die Altarseite zur aufgehenden Sonne zeigt. Im Glockenturm befand sich der Aufgang zum Chorraum mit Orgel, im Glockenraum waren drei Glocken. Den prächtigen Altar zierte ein großes Bild des Kirchenpatrons. Bis 1777 gehörte Hopfendorf zur Pfarrei Lauterbach, zwischen 1640 und 1660 aber wohl für einige Zeit zur Pfarrei Karlsbrunn. Die Hopfendorfer hatten einen weiten Weg zur Kirche in Lauterbach. Dorthin kam man auf dem "Strenitzer Weg", der durch viele Wegkreuze gekennzeichnet war und auch "Alter Kirchweg" hieß. Jeden vierten Sonntag war im nahen Strenitz Gottesdienst.
Die Hopfendorfer wollten aber dann doch eine eigene Kirche. Sie wurde
ohne fremde Hilfe und nur aus Mitteln von Spendern erbaut und konnte 1790
eingeweiht werden. Das Bauholz für den Dachstuhl und den Zwiebelturm bekam
man aus dem Wald eines Bauern, auch Steine aus dessen Steinbruch. Im Jahr
1880 kam ein Pfarrhaus hinzu. Die Kapitalstiftung ließ allerdings die
Bezahlung eines Pfarrers nicht zu und so wurde aus den Zinsen ein Kaplan
bezahlt. Damit blieb Hopfendorf eine Filialkirche von Karlsbrunn.
Ein
einklassiges Schulgebäude mit Lehrmittelraum, Bibliothek und Dienstwohnung
für den Lehrer erhielt die Gemeinde 1878. Die Schule hatte auch einen
Schulgarten und Turnplatz. Eine bald notwendige zweite Klasse lehnte die
Gemeindeverwaltung mit Hinweis auf den Bau der Straße nach Blumenau und
die Elektrifizierung aus Kostengründen lange ab. 1935 konnte aber doch eine
zweite Klasse eingeweiht werden. Im Jahr 1920 gründete man die Freiwillige
Feuerwehr. Elektrisches Licht erhielt die Gemeinde 1934. Der Ort Hopfendorf
blieb bis zuletzt die bäuerlich geprägte Gemeinde, die er immer war.
[JE-01]