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Olbersdorf

Erste Erwähnung:1304 (Albrechtsdorf)
Einwohner 1930:700
Fläche:1015 ha
Landkreis:Landskron
tschech. Name:Albrechtice
Karte Schönhengstgau x
Olbersdorf

Ortsansicht Olbersdorf zählt der Lage nach zu den schönsten Dörfern des Landkreises Landskron. Weithin sichtbar ist das Olbersdorfer Kirchlein, das auf einer Stufe der Ostwand des Tales steht. Einen besonders reizvollen Anblick bietet das Dorf, wenn es der Beschauer vom westlichen Schleiferrand her betrachtet. Standort u.a. von Frauenschuh, lanzettblättrigem Enzian und von Hunderttausenden von Schneeglöckchen. Im Frühling leuchtet das hellgrüne Laub der Buchen, im Tal erstrahlen die blühenden Obstbäume und darüber schimmern die grünen Streifen des Fichtenwaldes, über dem die Häuser des Kohling, eines hochgelegenen Ortsteils von Olbersdorf, weit ins Land grüßen. - Die Kinder der Kohling besuchten die Schule in Laudon. Olbersdorf besaß ein großes Erbgericht, seit 1673 im Besitz der Familie Maixner. In der Begabnisurkunde von 1508 überträgt Albrecht von Pernstein dem Littman dieses Erbgericht. Im 30-jährigen Krieg ist Olbersdorf fast zur Wüstung geworden. An diese Schreckenszeit erinnern Martergraben, Schinderwiese, Schwedenschanze und die schwedischen Offiziersgräber beim Marterl nahe der steinernen Brücke neben vielen Soldatengräbern. Die Schöberlekapelle, eine Muttergottesstatue von 1704, verweist mit ihrer Inschrift in 3 Sprachen auf den Spanischen Erbfolgekrieg. An frühere Bergbauversuche und an das Hammerwerk erinnern die Hammerwiese, das Zink- und Goldloch und verfallene Felsenöffnungen beim Purzhübel (Burghügel).

Schule Eingepfarrt war Olbersdorf nach Landskron. 1861-65 Bau der St. Annakirche, die eine frühere Kapelle ersetzt. Die Glocke aus dem hölzernen Glockenturm (18. Jahrh.) wurde in die neue Kirche übertragen. Das Landskroner Schützenkorps und der Gesangverein verschönten die Einweihung. 1892 Friedhof angelegt. Von der Schule wissen wir: 1788 bereits Unterricht. 1792 Schulhaus aus Holz erstellt. 1876 neuer Schulhausbau (rechts im Bild). 1878 2-klassig, 1893 3-klassig, zuletzt 2-klassig. 1912 Gemeindehaus mit Gemeindekanzlei und Lehrerwohnung gebaut. 1922 Kriegerdenkmal für 42 Gefallene des 1. Weltkriegs errichtet.

Durch Olbersdorf fließt die Zohsee, die stark wasserführend ist und nachfolgende Kraftwerke treiben konnte: die Tuchwalke und Nadelschleife, die Richtermühle, Zeinermühle, Herrnmühle mit einem großen leistungsfähigen Sägewerk, elektrische Lichtanlage des Erbgerichts und die Köhlermühle. Außerdem war in Olbersdorf eine liechtensteinsche, nach der Bodenreform eine staatliche Oberförsterei für eine Waldfläche von 900 ha einschließlich der Revieranteile von Laudon und Hermanitz. Der jährliche Holzeinschlag betrug im Durchschnitt der Jahre 5000 Festmeter und wurde zum Großteil in der Herrnmühle geschnitten.

Die Olbersdorfer Flur war sehr stark hügelig und wellig. Bei guten Bodenverhältnissen betrieb man eine besonders intensive Feld- und Viehwirtschaft. Der ausgedehnte bäuerliche Waldbesitz trug wesentlich zur Wirtschaftlichkeit der Bauernhöfe bei. Viele Olbersdorfer hatten ihren Arbeitsplatz im benachbarten Landskron.

Musikkapelle Was noch zu sagen ist: 3 Gaststätten gab es. 1 Tischler, Schmied, Steinbetrieb, Schotterwerk, 1 Kaufmann und den Arbeiterkonsum. Landwirtschaftliches Casino, Landjugend, Bund der Landwirte, DKV, Freiwillige Feuerwehr und die Musikkapelle Komenda sorgten für die Gemeinschaft. Eine Bushaltestelle der Linie Landskron - Schildberg befand sich im Ort. Geplant war am höchsten Punkt der Autobahn Danzig-Wien die Raststätte Schwedenschanze mit Aussichtsturm.

Bürgermeister

1850-1861:Vinzenz Maixner     1907-1910:Anton Schwab
1861-1867:Johann Tomsche     1910-1919:Adolf Peschl
1867-1870:Johann Schwab     1919-1924:Rudolf Freudl
1870-1873:Josef Peschl     1924-1927:Franz Marek
1873-1876:Leopold Pelzl     1927-1938:Adolf Peschl
1876-1882:Vinzenz Maixner     1938-194x:Wilhelm Maixner
1882-1894:Vinzenz Janisch     194x-1945:Josef Kratschmer
1894-1907:Johann Müller

[FG-01]