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Chirles

Erste Erwähnung:1273
Einwohner 1939:403
Fläche:881 ha
Landkreis:Hohenstadt
tschech. Name:Krchleby
Karte Schönhengstgau x
Chirles

Kapelle Chirles, zu dem die Teilgemeinden Ober-Busele und Nieder-Busele gehörten, war eine Gemeinde des Pfarrsprengels Alt-Moletein, verfügte jedoch seit 1870 über eine eigene Kapelle [RR-01, S. 3]. Dazu vermerkt eine andere Quelle, dass mit dem Bau bereits 1864 begonnen, es wegen Streitigkeiten zur Art der Ausführung jedoch erst 1884 zur Fertigstellung kam [HK-01, S. 71]. Das Kirchlein "Maria Hilf" war der Schutzpatronin geweiht und feierte sein Patronatsfest am 16. Juni.

Sommerfrische Busele Die erste Erwähnung findet sich 1273 als "Kirchlebs". Der Ort hatte eine Musikkapelle, eine Raiffeisenkasse und ein Molkereigenossenschaft (von 1903-1913). Bei Ausflügen ins Buseletal, das zur Gemeinde Chirles gehörte, war die Sommerfrische des Herrn Golda ein willkommenes Ziel. Zwischen Chirles und Pobutsch, in Richtung gegen das Buseletal, stand übrigens einst die Ortschaft Klein-Chirles, die allerdings im 30-jährigen Krieg zerstört und nicht wieder aufgebaut wurde.

Von der Theatergruppe, die schon vor dem ersten Weltkrieg in der Ortsgruppe des Deutschen Nordmährerbundes entstand, berichtet die Chronik, das an "Stefani, dem 2. Weihnachtstag , nur lustige Einakter gebracht wurden, denn anschließend wurde nach der langen Adventszeit wieder getanzt. So auch nach der Fastenzeit am Ostermontag. Wald- und Friedhofsszenen wurden mit Jungbäumen und angefertigten Kreuzen wirklichkeitsgetreu dargestellt. Bei dem Räuberstück 'Der rote Jörg' verwandelten wir die Bühne für eine Nachtszene in einen natürlichen Galgenberg, mit Bäumen, großem Holzgalgen und dem Räuberversteck unter großen Steinplatten. Unser begabter Bühnenelektriker Richard Müller tauchte diese nächtlichen Räuberszenen mit raffinierten Lichteffekten in ein wechselvolles Mondlicht, so dass vielen Zuschauern das Gruseln kam. Ältere Frauen bekamen noch das Fürchten auf ihrem nächtlichen Heimweg." [RR-01, S. 117].

In Gestalt der eben zitierten Chronik des letzten Bürgermeisters, Josef Roland, die sein Sohn Reinhard 1985 herausgab, liegt eine detaillierte Beschreibung des Lebens in Chirles bis 1945 vor.
Und im Jahr 1935 nahm der Hohenstädter Fotograf Leopold Rößler die Chirleser Häuser auf. Die Fotos entdeckte Reinhard Roland später im Staatsarchiv in Mährisch Schönberg, reproduzierte sie und erstellte 2002 eine "Bilderchronik" in Einzelexemplaren. Im Schönhengster Archiv in Göppingen ist sie einzusehen.