Chrises mit Grunddorf
Erste Erwähnung: | 1318 |
Einwohner 1939: | 360 |
Fläche: | 250 ha |
Landkreis: | Hohenstadt |
tschech. Name: | Krizanov |
Das alte Chrisan wird bereits 1318 in einem Lehensverzeichnis des Bischofs Konrad genannt, unter dem Namen Czrisanow. Später ist es im Besitz des Ritters Gebhard von Mürau. Die alte Siedlung wurde Opfer der Kriege und findet sich um 1500 in den Urbaren als verödetes Gebiet. Nach 1900 stieß man bei Ausgrabungen auf die Grundmauern eines Kirchleins in Kreuzesform, Zeuge des untergegangenen Chrisan.
Zwischenzeitlich gehörte das Gebiet zur Grundherrschaft Trübau, denn die Urkunden nennen 38 vorwiegend aus Triebendorf stammende Siedler, die für die Verpachtung der Chrisaner Fluren Zinsen entrichteten. Später wurden die Felder an die Herrschaft Mürau rückübertragen, denn 1596 gründet die fürsterzbischöfliche Gutsverwaltung Mürau nahe bei Heinzendorf einen Meierhof im Chriseser Flurbereich. Dieser Meierhof wurde wie viele in der Theresianischen Zeit aufgeteilt und es entstanden das zu Unter Heinzendorf gehörende Heinzhof und die Ansiedlungen Chrises und Grunddorf.
Beide Gemeindeteile gehörten kirchlich zu Unter Heinzendorf. Jedoch besaßen sie beide eine kleine Kapelle. Die in Chrises wurde um 1900 errichtet, konnte aber, da man auf Spenden und unentgeltliche Dienste verwiesen war, erst 1907 geweiht werden. Ab da bildete das im gotischen Stil gehaltene Gotteshaus mit dem weithin sichtbaren weißen Turm die Zierde für das Dorf. Grunddorf errichtete seine Kapelle schon etwa 60 Jahre früher. Um 1850 ersetzte man den alten hölzernen Glockenturm durch einen Ziegelbau mit hölzernem Dach- und Glockenstuhl.
Lange mussten die Chriseser und Grunddorfer Kinder nach Heinzendorf in die Schule. Mit dem neuen Schulgesetz von 1869 war aber auch Chrises zum Bau einer eigenen Schule verpflichtet, die 1902 noch einmal vergrößert und um einen zweiten Raum ergänzt wurde.
Chrises und Grunddorf waren bäuerliche Dörfer. Nachdem aber die Hofstellen, die aus dem Meierhof entstanden, relativ klein waren, so mussten die Bauern später den Flachsbau und die Hausweberei für Zuverdienste nutzen. Auch Waldarbeit war bei allen Bauern üblich. Einige konnten in Hohenstadt etwas dazu verdienen. Die Raiffeisenkasse Chrises gründete 1897 der damalige Schulleiter Josef Doleschal.
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