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Vorder Ehrnsdorf mit Langendon und Mariendorf

Erste Erwähnung:1258
Einwohner 1939:270
Fläche:458 ha
Landkreis:Mährisch Trübau
tschech. Name:Přední Arnoštov
Karte Schönhengstgau x
Vorder Ehrnsdorf

Ortsansicht Vorder Ehrnsdorf gehörte zunächst zum Gewitscher Distrikt und findet sich 1258 erstmals beurkundet. Es wechselte dann öfter seinen Herrn, kam 1622 mit der Herrschaft Markt Türnau zum Liechtensteinschen Besitz und schließlich zum politischen Bezirk Mährisch Trübau.

Von seinen 59 Hausnummern waren drei nach Bränden nicht wieder aufgebaut worden. Ein seit dem ersten Weltkrieg unbewohntes Haus - die Nr. 50 - war zur Osterzeit, wenn die Buben sich dort am oberen Ortsende zum Klappern sammelten, ein beliebter Tummelplatz vor Beginn des Marsches durch das Dorf.

Bauernhof Die größere Entfernung zur Stadt und die schlechte Verkehrslage bedingten, dass die Bevölkerung in den letzten Jahrzehnten des Bestehens des Ortes abnahm. Haupterwerbsquelle war wie überall im Schönhengstgau die Landwirtschaft, daneben die Hausweberei und die Waldarbeit. Kinder der Häusler und Inwohner mussten sich häufig, soweit sie kein Handwerk erlernten, als Dienstboten in der "Kleinen Hanna" verdingen, vorwiegend nach Kornitz und Lohsen.

Bis kurz nach der Jahrhundertwende gehörte Vorder-Ehrnsdorf zur Pfarrei Gewitsch. Durch den damals vollendeten Straßenbau Türnau-Krönau lag aber Krönau nun günstiger und die Einpfarrung dorthin wurde von Olmütz bewilligt. Nach dem ersten Weltkrieg erweiterte man die einklassige Volksschule um eine zweite Klasse und brachte die provisorisch im Gemeindehaus unter.

Im Jahr 1909 wurde die Freiwillige Feuerwehr gegründet, 1919-20 die den Dorfbach speisende Störes-Quelle gefasst und 1928 die Elektrifizierung durchgeführt. Das beim Hof Nr. 36 stehende Feldkreuz ist nach Überlieferung ein Schwedengrab. Anlässlich der Renovierung des gegenüber der Schule stehenden Gemeindekreuzes fand man einige Skelette.

Jedes Jahr zu Peter und Paul fand vormittags ein Bittgang in die Kirche nach Krönau statt. Nachmittags zog man um die Felder, im Gedenken an ein Unwetter, das einmal an diesem Tag die Feldfrüchte vernichtet und die Fluren verwüstet hatte.