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Wojes

Erste Erwähnung:1318
Einwohner 1939:91
Fläche:436 ha (mit Charlottendorf)
Landkreis:Mährisch Trübau
tschech. Name:Svojanov
Bemerkenswertes:Steinindustrie (mit Alt Moletein)
Karte Schönhengstgau x
Wojes

Gasthaus Als der Olmützer Bischof Konrad im Jahre 1318 eine Beschreibung der zu seinem Bistum gehörigen Lehensgüter anfertigen ließ, fand sich auch das Dorf Chwojanow (Wojes) mit drei Lahnen und einem Gasthaus als zur Herrschaft Mürau gehörig erwähnt. Zusammen mit Müglitz zerstörten die Hussiten im Jahre 1424 die umliegenden Dörfer. Wojes verödete und wird in der Chronik noch 1575 als Wüstung geführt.

Im Jahr 1600 wird aber berichtet, dass die Dörfer Unter- und Ober-Swanow (so die damalige tschechische Schreibung) mit dem Meierhofe, den Wäldern und Wiesen, der Sägemühle, mit den zinsenden und nichtzinsenden Untertanen für 2.300 Gulden an Herrn Jan Nemcicky von Nemcic verkauft wurden, der seinem Namen daraufhin den Titel "und auf Swanow" anhängte.

Schule Im Jahr 1657 gab es in Wojes acht Bauern und drei Häusler und 1780 zählte man 123 Einwohner. Der Ort gehörte zur Pfarrei Moletein und schickte auch seine Kinder dorthin zur Schule. Im Jahr 1897/98 errichtete der "Deutsche Schulverein" eine eigenen Schule, in die Kinder aus Wojes und Neu Moletein gingen.

Der unrentabel gewordene Wojeser Meierhof wurde, wie viele andere, 1781 parzelliert. Auf dem Ried "Vogelsang" gründete man ein Zinsdorf, das nach der Gattin des Grundherren den Namen "Charlottendorf" erhielt. Schließlich bildeten die acht Ansiedler des Wojes-Hof und die 34 Charlottendorfer zusammen die Gemeinde Charlottendorf.

Wojes hatte Teil an der ehedem hoch entwickelten Steinindustrie Alt Moleteins, die ihre Erzeugnisse bis weit über die nähere Umgebung hinaus lieferte. Viele Grabdenkmäler, u.a. auch der "Ölberg" am Moleteiner Friedhof, stammen aus Wojeser Sandstein.

Trotz enger Bindungen an das Hohenstädter Alt Moletein gehörte Wojes "offiziell" zum Kreis Mährisch Trübau. So finden sich auch weitere Informationen zu Wojes im Kapitel "Charlottendorf" der Chronik des Kirchsprengels Grünau [KB-01].

[FW-01]