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Kremetschau mit Klein Poidl

Erste Erwähnung:1273
Einwohner 1939:247 (mit Klein Poidl)
Fläche:402 ha (mit Klein Poidl)
Landkreis:Hohenstadt
tschech. Name:Kčemačov
Karte Schönhengstgau

Ortsansicht Im Heimatbuch zum östlichen Schönhengstgau [HK-01] ist über Kremetschau zu lesen:

Eine urkundliche Erwähnung Kremetschaus findet sich erstmals im Jahre 1273. Damals war Kremetschau, Crymoiczow genannt, dem Müglitzer Stadtgericht unterstellt. Ein weiterer urkundlicher Nachweis ist im Mährisch Trübauer Urbar von 1535-1548 enthalten.

Kremetschau mit Klein Poidl ist ein Längsdorf nordwestlich von Müglitz. Durch Klein Poidl fließt der Mürauer Bach. Die Landstraße Müglitz-Rippau durchquert Kremetschau im oberen Ortsteil. Im südlichen Teil von Klein Poidl verläuft die Gemeindestraße von Mürau nach Groß Poidl.

Kremetschau war nach Müglitz, Klein Poidl nach Allerheiligen eingepfarrt. Zusammen mit Rippau errichtete Kremetschau nach 1905 einen gemeinsamen Friedhof. Seit 1920 bestattete man hier auch die (früher in Allerheiligen beerdigten) Verstorbenen aus Klein Poidl. Bahnstation war Müglitz, eine Poststelle befand sich im Ort. Das Gemeindegebiet von 402 Hektar bestand aus 65% Ackerland, 15% Wiesen, 6% Hutweide und 14% Wald.

Tontaubenschiessen In Kremetschau befand sich eine Volksschule mit etwa 30 Schülern. An Vereinigungen bestanden die Ortsgruppen des Nordmährerbundes und des Kulturverbandes. Die Jugend pflegte das Laienspiel, besaß seit 1924/25 eine eigene Baukasten-Bühne und verfügte über eine Ortsbücherei. Interessen der Landwirtschaft vertrat der 1919 gegründete Landwirtschaftliche Ortsverein, angeschlossen dem Zentralverband der Landwirte Mährens. Die Freiwillige Feuerwehr war 1884 gegründet worden und verfügte seit 1933/34 über eine 600 Liter fördernde Motorspritze mit Pferdebespannung.

In Kremetschau mit Klein Poidl gab es 30 landwirtschaftliche Betriebe. Die meisten Landwirte waren Mitglieder der Molkereigenossenschaft Müglitz. Zwei Kalksteinbrüche befanden sich im Eigentum der Stadt Müglitz. Um die Jahrhundertwende nahm man bei Klein Poidl eine Versuchsgrabung nach Eisenvorräten vor, die wegen unterirdischer Wassereinbrüche eingestellt wurde.