Pobutsch
Erste Erwähnung: | 1275 |
Einwohner 1939: | 393 |
Fläche: | 417 ha |
Landkreis: | Hohenstadt |
tschech. Name: | Pubučí |
Im Heimatbuch zum östlichen Schönhengstgau [HK-01] ist über Pobutsch zu lesen:
Geschichtlich wird Pobutsch in zwei Urkunden bereits vor 700 Jahren erwähnt. Einmal am 25. November 1273 in einer Urkunde an den Müglitzer Erbrichter Hermann und ein zweites Mal am 21. Jänner 1275, als Bischof Bruno von Olmütz seinen Hofkaplan zum Pfarrer von Müglitz ernennt. Die altehrwürdigen Rechte der Müglitzer Kirche und ihre Besitzungen sind genau beschrieben. Dazu gehören die Einnahmen und Einkünfte von Pobutsch aus Steuern, Zinsen, Wiesen, Wäldern, Feldern, Fischerei und Jagdrechten und außerdem noch die Gerichtsbarkeit.
Die Geschichte des Erbgerichtes in Pobutsch läßt sich vom Jahre 1501 lückenlos verfolgen. Durch Jahrhunderte wird dieses Erbgericht von der Familie Unzeitig verwaltet, die aus Sachsen eingewandert sein soll. Pobutsch, eine uralte Siedlung, galt einst mehr im Lande als heutzutage; es war bis zur fast völligen Zerstörung im Dreißigjährigen Krieg ein Städtchen und sank in der Folgezeit auf eine bescheidene Rangstufe zurück. Als man vor Jahren anläßlich eines Hausbaues beim alten Schulteiche den Grund aushob, wurden Eichenbalken gefunden, die man als Überreste einstiger städtischer Zisternen betrachtete. Der Ort verdankt seine Entstehung wahrscheinlich einer Burg, die auf dem Wachberge gestanden haben soll. Laudon, der österreichische Feldherr weilte zur Zeit des Krieges gegen die Preußen auf diesem Berge - daher der Name "Laudonberg".
Als man um das Jahr 1889 beim Pobutscher Erbgericht eine Kegelbahn anlegte, wurde ein Topf aus der Erde gegraben. Er hatte die Form eines größeren Blumentopfes und enthielt Silber- und Kupfermünzen. Auch ein blauer Zettel lag dabei, worauf in deutscher Sprache mit teilweise lateinischen Namensänderungen geschrieben stand, daß Josef Unzeitig und seine Frau Barbara im erschrecklichen Kriege vor den Schweden ihr Geld an dieser Stelle vergraben haben.
Aus der Schwedenzeit ist auch noch das auf dem Wege nach Chirles stehende sandsteinerne "Chirleser Kreuz" zu sehen, neben dem ein Schwedengrab zu finden war, worin ein verrosteter Säbel gefunden wurde. Pobutsch grenzt im Osten an die Gemarkung Schützendorf. Ca. 200 Meter vom Orte entfernt befand sich am Ackerrand des Feldes Werner eine Mulde, wo in alter Zeit Kalk gebrannt wurde. Links neben der Straße stand ein kleines Flachsbrechhäuschen.
Aus den Teichen des Erbgerichts kam der kleine Ortsbach, welcher in den Jestreb- und Buselebach mündete. Inmitten des Ortes der Ortsteich und ein kleiner Weiher. Nebst den meist eigenen Hausbrunnen bestand in der Gasse zur Schule ein 48 Meter tiefer gemeindeeigener Ziehbrunnen. Die Verbindungsstraße Pobutsch-Hohenstadt wurde 1914/15 erbaut. Auch eine eigene Poststelle hatte der Ort.
Im Jahre 1832 erstand die Kirche, 1858 wurde eine eigene Pfarrei errichtet. Eine Schule besaß Pobutsch bereits seit dem Jahr 1770. Zum Schulsprengel gehörten auch Lupelle und Klein-Jestreb.