Neu Moletein
Erste Erwähnung: | 1401 1869 als Neu Moletein |
Einwohner 1939: | 97 |
Fläche: | 97 ha |
Landkreis: | Hohenstadt |
tschech. Name: | Noví Maletin |
Verweise
Der Ort entstand auf den Grundstücken des einstigen Moleteiner Gutshofes, "Tempelhof" genannt. Alois Czerny, der bekannte Trübauer Heimatforscher, erzählt, das einst "rote Ritter" als die Tempelherren hausten. Vorher soll sich an dem Ort der Sage nach ein römisches Kastell befunden haben und unweit des ausgedehnten Tempelwaldes hätte man eine uralte Goldgrube betrieben.
Das Lehen über den Hof wurde um 1660 eingezogen und der Besitz der Herrschaft Mürau einverleibt. Durch die spätere Beschränkung der Robot unter Kaiserin Maria Theresia und Kaiser Josef erwies sich die Bewirtschaftung der herrschaftlichen Meierhöfe als unrentabel. So kam es zur Zergliederung des Tempelhofes im Jahre 1779. Dabei entstand eine Ansiedlung zwei Kilometer südlich des Hofes auf der sog. Schafweide. Das Hofgut selbst übernahm ein Georg Winkler aus Moletein, der eine Anzahl kleiner Siedlerstellen schuf.
Die beim Hof eingerichtete Schänke verpflichtete den Wirt, nur Branntwein und Bier aus der herrschaftlichen Mürauer Brennerei bzw. Brauerei zu beziehen. Ein kaiserliches Gesetz von 1869 löste das Lehensverhältnis auf und ließ die Grundstücke in den Besitz der Nutznießer übergehen. Der nun aus beiden Ortsteilen (Hof und Schafweide) gebildete Ort erhielt den Namen Neu-Moletein, während Moletein die Silbe "Alt" vorgesetzt bekam.
Die Gehöfte um die Hofsiedlung bewarben sich später um den Anschluss an Alt-Moletein, den sie 1885 erreichten. Als Neu Moletein blieb also nur die Siedlung auf der Schafweide übrig. 1939 wohnten dort lediglich noch 97 Personen und 1942 erfolgte die Eingemeindung nach Alt Moletein. Kirchlich und schulisch hatte der Ort schon immer dorthin gehört.
Text nach [HK-01, S. 80f]. Mehr zu Neu Moletein findet sich in der Chronik zum Kirchspiel Alt Moletein von Franz Wolf u.a. [FW-01].