Startseite

Tschernowier

Erste Erwähnung:1304 (Jansdorf)
Einwohner 1930:513
Landkreis:Landskron
tschech. Name:Černovír
Karte Schönhengstgau x
Tschernowier

Schule Tschernowier zieht sich vom Tal der Stillen Adler zwischen Wildenschwert und Landsberg in ein Seitental hinein, das sich schießlich zu einer Schlucht verengt und in der Teufelsfurche endigt. Bis 1892 gehörte auch die Gemeinde Dreihöf und die Hutweide zu Tschernowier.

Dreihöf besaß nur einen Ortsvorsteher und eine Expositur der Schule von Tschernowier. Georg Hiebel aus der Tschernowierer Erbrichterfamilie setzte 1700 eine Statue. Von 1749 stammt die Statue des hl. Johannes von Nepomuk, die an der Adlerbrücke ihren Platz fand; der Beschützer der Brücken und des Beichtgeheimnisses steht auf einem Gewölke, von Englein umgeben. Das Kreuz vor der Kapelle ist aus dem Jahre 1781, die Nepomukstatue aus dem 19. Jahrhundert. Anstelle der früheren Kapelle mit hölzernem Glockenturm baute man 1851 die dem hl. Godehard (Gotthard) geweihte Kapelle. 1677 nach Wildenschwert eingepfarrt, 1938 nach Lichwe. Bis 1893 wurden die Verstorbenen in Wildenschwert beerdigt, danach auf dem ortseigenen frisch angelegten Friedhof. Aus dem Ortsteil Wenzelsfeld der Gemeinde Landskron bestattete man die Toten ebenfalls hier.

1720 nach Knappendorf eingeschult. 1812 besitzt Tschernowier eine eigene Schule, 1836 ein einklassiges Schulhaus, 1877 eine neue 2-klassige Schule. Wenzelsfeld war nach Tschernowier eingeschult.

Das Hagelwetter 1836 brachte eine große Überschwemmung; die Cholera wütete im Ort. 1866 mußten die Bauern beim Durchzug der Preußen Fuhrwerke stellen und Brot, Kartoffeln, Holz sowie Telegrafenstangen liefern. Während des 1. Weltkrieges waren 40 Flüchtlinge aus Trient und Umgebung 3 1/2 Jahre in Tschernowier einquartiert. 1928 Wasserleitung gelegt. Neben der Lichtgenossenschaft fand man je 2 Gastwirtschaften, Lebensmittelgeschäfte, Schuhmacher und je 1 Damenschneiderinnen, Maschinenstickerei, Tabaktrafik, Mühle, 1 Metzger und 1 Bäcker. Zu nennen sind noch die Feuerwehr und der DKV. An Bräuchen pflegte man Faschingsumzüge, Sonnwendfeuer, Hahnenschlagen, Todverbrennen, Hexen verbrennen in der Walpurgisnacht und das Aufstellen des Maibaums.

Letzter Bürgermeister Johann Wenzel Blaschke, letzter Schulleiter Kreibich.

[FG-01]