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Hinter Ehrnsdorf mit Langendon und Mariendorf

Erste Erwähnung:1258
Einwohner 1939:652
Fläche:1006 ha (mit Eingemeindungen)
Landkreis:Mährisch Trübau
tschech. Name:Zadní Arnoštov
Karte Schönhengstgau x
Hinter Ehrnsdorf

Ortsansicht Im ältesten Urkundenbuch Mährens wird der Stadt Gewitsch die Rechtsprechung über 13 umliegende Dörfer eingeräumt. Eines davon war Arnoldsdorf, das spätere Hinter Ehrnsdorf. Der Ort wechselte anschließend oft seinen Besitzer und gehört seit der Österreichischen Verwaltungsreform von 1850 zum politischen Bezirk Mährisch Trübau.

Im ältesten Grundbuch der Herrschaft Türnau sind 1572 26 Ansiedler verzeichnet. Der Richter ist Martin und er hat seinem Herrn ein Fass Wein auf sein Lager aus dem Weingarten zuzufahren. Wenn dieser zu Felde zieht, muss er ihm ein taugliches Pferd stellen, das ihm im Falle des Verlustes ersetzt wird. Der Theresianische Kataster von 1749 weist einen Meierhof aus, 19 Besitzer von Bauerngütern, sieben Häusler und zehn Inwohner.

Ortsansicht Zu Hinter Ehrnsdorf gehören seit 1793 die beiden Ansiedlungen Langendon und Mariendorf, die bei Aufteilung des Meierhofes entstanden. In Mariendorf bohrte man 1792 auf Kosten des Fürsten Alois von Liechtenstein einen 70 Meter tiefen Ziehbrunnen. Die Kosten dafür sollen höher gewesen sein als der Fürst für die ganze Ansiedlung als Ablöse erhielt.

Lebensgrundlage war die Landwirtschaft, später auch die Weberei. Zeitweise wurden aus dem Lehm, der beim Kohlberg zu finden war, Ziegelsteine hergestellt. Es gab auch mehrere Sand- und Basaltsteinbrüche, am Kohlberg selbst einen Grafitschacht. Die Bergwerke wurden jedoch wegen mangelndem Ertrag eingestellt. In den 20-er Jahren errichtetet man an der Südseite des Kohlberges eine Lungenheilanstalt.

Die Mariendorfer Schanzen

Ortsansicht Auf dem "Burgstadtl" bei Mariendorf findet sich eine vorgeschichtliche Wallanlage, die aus dem großen Ring, einem kleinen ("Ringla") und dem "Krönauer Ringel" besteht. Sie gehörte früher zum Teil zum Gelände des Fürst Liechtensteinschen Meierhofes, der wie viele zu Zeiten Maria Theresias parzelliert wurde. Dabei überließ man eine Parzelle von einem Metzen einem Ansiedler kostenlos zur Nutzung. Der musste sich allerdings verpflichten, das Läuten der Glocke im hölzernen Glockenturm der kleinen Mariendorfer Gemeinde zu übernehmen, und zwar morgens, mittags und abends, sowie das damals übliche Feuer- und Wetterläuten.