Johnsdorf
Erste Erwähnung: | 1365 |
Einwohner 1939: | 334 |
Fläche: | 313 ha |
Landkreis: | Mährisch Trübau |
tschech. Name: | Janušov |
Verweise
Drei Kilometer westlich von Krönau, zwischen dem Buchen- und dem
Vogelberg, liegt am Fuße des Schönhengstzuges Johnsdorf. Es wird 1365
erstmals erwähnt, als Heinrich von der Leipe die Herrschaft Trübau dem
Markgrafen von Mähren, Johann Heinrich von Luxemburg verkauft.
Im Jahre 1900 zählte das Dorf noch etwa 500 Einwohner. Kirchlich gehörte die Gemeinde zum Kirchsprengel Krönau, war allerdings politisch selbständig. In der zweiklassigen Volksschule wurden 1939 44 Schüler unterrichtet.
Ohne das Schamotte- und Tonbergwerk wäre Johnsdorf wohl nicht lebensfähig
gewesen. Direkt oder indirekt war fast jede Familie damit verbunden,
sei es, dass der Mann unter Tage nach Ton grub, die Frau in den
Schamotte-Werken arbeitete oder die Bauern mit ihren Gespannen Fuhrdienste
leisteten. Trotzdem war der Ort vorwiegend landwirtschaftlich geprägt. Bei
Kleinlandwirten und Häuslern, die im Bergwerk keinen Verdienst oder
Zusatzverdienst fanden, kam die Hausweberei hinzu. Im Ort wurden auch
Zementwaren erzeugt.
Höhepunkt des dörflichen Lebens war der Barbaratag. Die Hl. Barbara ist die Schutzpatronin der Bergleute und die aus Johnsdorf zogen mit Musik in die Pfarrkirche nach Krönau, um dort ein Dankamt zu feiern. Vor dem Babarabild brannten dann zahlreiche Kerzen und nach dem Hochamt begab man sich in eines der immerhin drei Johnsdorfer Gasthäuser.
Text nach [MK-01, S. 229f]