Laubendorf
Erste Erwähnung: | 1265 |
Einwohner 1939: | 1772 |
Fläche: | 2528 ha |
Landkreis: | Zwittau |
tschech. Name: | Pomezí |
Verweise
Laubendorf erscheint im Jahr 1265 als Levendorf und 1350 als
Lauwendorf. Der Chronist des Ortes vermutet die Herkunft des Namens in
zwei Brüdern Löwenberger, die vermutlich vom König mit diesem Gebiet für
ihre Dienste entlohnt worden waren. Laubendorf teilte das wechselvolle
Schicksal vieler Schönhengster Gemeinden und gehörte bis 1938 noch zum
Bezirk Politschka, ab 1939 zum Kreis Zwittau.
Landwirtschaftlich geprägt wie andere auch, hatte die Gemeinde Laubendorf doch eine Besonderheit. 1901 wurde dort die erste landwirtschaftliche Genossenschaft, die "Flachsbaugenossenschaft für Laubendorf und Umgebung, registrierte Genossenschaft mit beschränkter Haftung" gegründet und ein den damaligen Erfordernissen entsprechendes Brechhaus gebaut, in dem man den Flachs verarbeitete.
Zweck der Genossenschaft war der gemeinsame Bezug von Saatgut sowie die Verarbeitung des von den Mitgliedern gebauten Flachses zu Weichflachs und der gemeinsame Verkauf an die Spinnereien. Die Genossenschaft hatte schließlich ungefähr 150 Mitglieder, die aus den Gemeinden Laubendorf, Dittersbach, Schönbrunn, Riegersdorf, Bohnau, Karlsbrunn, Hermersdorf, Glaselsdorf und Neu-Bielau kamen.
Handel und Gewerbe hatten nur untergeordnete Bedeutung und beschränkten
sich auf das, was die Bauern so brauchten. Allerdings errichtete der Bauer
Johann Mandlik 1872 eine Handziegelschlägerei. Seine Ziegel fanden raschen
Absatz. Die Meierhofscheunen waren abgebrannt und mussten neu errichtet
werden. So gehörte der Meierhof zu den ersten Abnehmern der recht guten
Backsteine. Sie fanden auch beim Bau der Schule und dem Krankenhaus in
Politschka Verwendung. Nach ungefähr 30 Jahren war der gute Lehm abgebaut,
das Material wurde immer minderwertiger und 1907 ging die Ziegelei ein.
Die alte Kirche scheint abgebrannt zu sein. Jedenfalls stammt die
heutige Pfarrkirche, dem Hl. Georg geweiht, aus dem Jahr 1727 und
wurde, im barocken Stil, vom Grafen Hannibal von Hohenems errichtet,
dem damaligen Grundherrn von Bistrau. Riegersdorf war zu Laubendorf
eingepfarrt. Die Marien-Kapelle im Unterort brannte 1924 nieder. Ein
Bauer, angeregt durch einen seltsamen Marientraum, betrieb ab 1935 den
Neubau und am 12. September 1937 konnte die neue Kapelle geweiht werden.
Laubendorf besaß seit 1887 eine Freiwillige Feuerwehr, einen Deutschen Turnverein ab 1921 und schon 1905 eine Theaterverein. Nach der Fertigstellung des neuen Saales mit eingebauter Bühne bei Gerstberger und des neuen Saales bei Neudert, Nr. 249, fanden die Aufführungen abwechselnd in diesen beiden Sälen statt. Neben noch anderen Vereinen vervollständigte ein Imkerverein das Laubendorfer Gemeinschaftsleben. Der Ort allein hatte 200 Bienenvölker und dazu kamen die Imker aus Riegersdorf.