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Mußlau mit Mährisch Wiesen

Erste Erwähnung:1389
Einwohner 1939:273
Fläche:413 ha
Landkreis:Zwittau
tschech. Name:Muzlov
Karte Schönhengstgau

Feuerwehrfest In der Heimatkunde von Alois Czerny [AC-01] ist zu Mußlau (auch Muslau) zu lesen:

Muslau liegt in einem Tale am linken Ufer der Zwitta, die hier durch zahlreiche Zuflüsse von Quellwässern und Bächen verstärkt wird, und hat in 32 Häusern 245 Bewohner. Die Gemeinde besitzt eine im Jahre 1890 errichtete einklassige Volksschule. Im Westen der Orte Muslau und Mährisch Wiesen, die mit Brüsau durch eine im Jahre 1879 gebaute Bezirksstraße verbunden sind, führt am rechten Ufer der Zwitta die Staatsbahn vorüber, deren Schienengeleise oberhalb Muslau das erste Tunnel dieser Strecke durchzieht.

Die deutschen Bewohner dieser beiden, zur Seelsorge nach Brüsau gehörigen Ortschaften, die ehemals der Stadt Brüsau untertänig waren, suchten ihren Lebensunterhalt teils in der Landwirtschaft, teils in den nahen Fabriken und Mühlen zu erwerben. Das Dorf besteht heute nicht mehr. Es wurde eingeebnet und die Gegend ist Wasserschutzgebiet für die mährische Hauptstadt Brünn.

Mährisch Wiesen liegt am linken Zwittaufer, im gleichnamigen Tale, und zählt in 14 Häusern 131 Ansassen. Die nächste Eisenbahnstation war in Böhmisch Wiesen und gehörte zur Linie Brünn-Abtsdorf. 1581 war Mährisch Wiesen bei der Brüsauer Gerichtsbarkeit und hatte neun Untertanen, die zu Zinsen hatten. Wobei das Urbar in tschechisch verfasst ist. Da zu jener Zeit die Leute noch nicht lesen und schreiben konnten, so mußte der tschechische Amtsschreiber die Namen so aufnehmen, wie sie ihm von den nur in der Mundart redenden Leuten angesagt wurden. Kein Wunder, wenn die Familiennamen oft arg verballhornt und verstümmelt sind. Häufig sind sie nur abgekürzt niedergeschrieben. Die Familiennamen der Handwerker sind in der Regel durch den meist tschechisch wiedergegebenen Berufsnamen ersetzt. Das berichtet Dr. W. Gerlich in einer kurzen "Geschichte der Bauernhöfe von Mährisch Wiesen", die er nach Auszügen aus Arbeiten des Geistlichen Rates K. Bilek verfasste.