Mährisch Rausenstein
Erste Erwähnung: | 1215 |
Einwohner 1939: | 150 |
Fläche: | 292 ha |
Landkreis: | Zwittau |
tschech. Name: | Ostrý Kámen |
Verweise
In der Heimatkunde von Alois Czerny [AC-01] ist zu Mährisch Rausenstein zu lesen:
Rausenstein liegt westlich von Zwittau, hart an der Landesgrenze, gehört zur Seelsorge nach dem nahen Karlsbrunn und besteht aus dem mährischen und böhmischen Teile. Ersterer, mit einer Klemens-Kapelle, die der Sage nach vom Hl. Methodius geweiht wurde, besteht aus 28 Häusern mit 163 deutschen Ortsbewohnern, deren Erwerbsquelle zumeist die Lohnweberei ist.
Der Ort, auf einer Anhöhe liegend, ist wasserarm und die Ortsbewohner decken ihren Wasserbedarf aus dem nahen Nonnenbründl. Den Bemühungen der Ortsbewohner und anderer maßgebender Faktoren gelang es 1901, ein eigenes Gebäude für die Schuljugend, die bisher nach Karlsbrunn gehen musste, zu errichten. Die Volksschule ist einklassig.
Zu Anfang des 12. Jahrhunderts erscheint der Ort unter dem Namen "Rausen" im Besitze eines Otto von Fulstein, der ihn 1362 an den Olmützer Domherrn Herbord und dieser 1366 an den Rektor der "Sankt Anna-Kapelle" bei der Olmützer Domkirche verschenkte.
1392 erhielt der Ort, der schon 1215 als an der Straße nach Böhmen gelegen erwähnt wird, das freie Vererbrecht. In Rausenstein wurde der Oberlandesgerichtsrat Johann Tast (1797-1859) geboren, der sich durch die Errichtung einer Stiftung für Studierende aus seinem Geburtsorte und der Stadt Zwittau ein bleibendes Denkmal errichtete.
Bis 1939 bestand Rausenstein aus zwei selbständigen Gemeinden: dem Weiler Böhmisch Rausenstein mit 19 Einwohnern (1930) und dem Dorf Mährisch Rausenstein mit 148 Einwohnern (1939). Die nächsten Eisenbahnstationen waren in Stangendorf und Blumenau. Das kleine Böhmisch Rausenstein wurde im Jahre 1668 als Dominikaldorf unter dem Grafen Johann Friedrich von Trautsmannsdorf angelegt.