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Schützendorf

Erste Erwähnung:Entstehung um 1300
Einwohner 1939:303
Fläche:557 ha
Landkreis:Hohenstadt
tschech. Name:Slavoňov
Karte Schönhengstgau

Ortsansicht Im Heimatbuch zum östlichen Schönhengstgau [HK-01] ist über Schützendorf zu lesen:

Die Gemeinde liegt am Fuße eines nach Westen ansteigenden Hügellandes westlich der Hauptstraße Müglitz-Hohenstadt. Schützendorf hatte 53 Häuser, davon sechs große Bauernhöfe mit 18-20 Hektar und sieben Höfe mittlerer Größe. Der nicht in der Landwirtschaft tätige Teil der Einwohner war in Müglitzer Betrieben beschäftigt.

Kapelle Im Ort gab es eine kleine, der "Heiligen Dreifaltigkeit" geweihte Kapelle, er war jedoch nach Müglitz eingepfarrt. Zur Zeit Kaiser Josef I. wurde eine Volksschule errichtet, die auch die Kinder des Nachbardorfes Kwittein besuchten. 1930 entstand eine tschechische Schule für die tschechischen Kinder in den umliegenden Orten. Der Ort hatte eine Freiwillige Feuerwehr mit 20 Mitgliedern.

Die erste urkundliche Erwähnung findet sich in einem vom Olmützer Bischof Niklas in Mürau ausgefertigten Dokument. Darin wird der einem damals angesehenen Rittergeschlecht angehörende Ritter Bernhard Hecht von Schützendorf genannt, der oder dessen Vorfahren die Gründer des Dorfes gewesen sein könnten. Später hatte Müglitz die Gerichtsbarkeit über das Dorf.

Im Dreißigjährigen Krieg mußten die Bewohner durch die Schweden sehr leiden. Als Entschädigung hierfür erhielt die Gemeinde einige Äcker bei Pobutsch. Bis 1848 hatte die Verwaltung einen Erbrichter und die Bewohner waren der Mürauer Herrschaft zu Diensten verpflichtet.

Östlich Schützendorf befindet sich ein Vorkommen von gutem Brauneisenerz. Das Erz reichte im Westen bis unter die Ackerkrume und konnte im Tagebau abgebaut werden. Nach Osten zu, gegen Lukawetz, senkte sich die Erzschicht, und es mußten Schächte von 72-76 m Tiefe angelegt werden. Der planmäßige Abbau begann 1860. An einer Stelle wurde ein großes Maschinenhaus mit Pumpwerken errichtet, zu dem ein Bahngeleise vom Lukawetzer Bahnhof führte. 7-8 Waggons Erz wurden in einem Tag gefördert. Abnehmer waren die Eisenwerke in Zöptau und Stefanau. Als gegen Ende des Jahrhunderts die hochwertigen schwedischen Eisenerze eingeführt wurden, deren Verhüttung geringere Kosten erforderte, stellte man den Abbau aus Rentabilitätsgründen am 14.12.1901 ein. Noch heute sind in der Gegend des Erzaubbaues viele Halden mit taubem Material zu finden, das für Feldwege als Schotter verwendet wird und von dem an regnerischen Tagen das Oberflächenwasser eine braunrote Färbung erhält.