Startseite

Schwägersdorf

Erste Erwähnung:1782
Einwohner 1939:267
Fläche:83 ha
Landkreis:Hohenstadt
tschech. Name:Krčmy
auch: Švagrov
Karte Schönhengstgau

Ortsansicht Im Heimatbuch zum östlichen Schönhengstgau [HK-01] ist über Schwägersdorf zu lesen:

Nieder und Ober Schwägersdorf bildeten zusammen die politische Gemeinde Schwägersdorf, bestehend seit 1782. Ober Schwägersdorf hieß im Volksmund "Kartaus", vom Kartäuserorden, der in Dollein bei Olmütz seinen Sitz hatte und auf der früheren Flur von Schwägersdorf einen Meierhof unterhielt. Zum Meierhof "Kartaus" gehörte der obere Hof (beim Gasthaus Springer) und der niedere Hof (beim Gasthaus "Patznhäusl"). Unter Kaiser Josef II. (1780-1790) kamen beide Höfe an die Herrschaft Doubrawitz bei Morawitschan. Die Gräfin Doubrawitz war kinderlos und bestimmte in ihrem Testament, dass nach ihrem Tode die beiden Höfe auf die Familien der 18 bediensteten Knechte, in Losen zu je 10 Metzen (etwa 2 ha) zuzüglich Bauland für je ein Gehöft aufgeteilt werden. Da sieben Knechte miteinander verschwägert waren, wurde die Ortsgründung Schwägersdorf genannt.

Das Wappen der Gemeinde zeigte einen weiblichen Pelikan mit gebeugtem Kopf, der sich die Brust aufhackt und seine Jungen an seinem Fleisch nähren läßt. Dies war auch das Symbol des Kartäuserordens.

Die 32 Anwesen von Nieder Schwägersdorf erstrecken sich westlich der sogenannten Müglitzer Neuhäuseln, zu beiden Seiten der Straße von Müglitz nach Augezd. Etwa 500 m südlich, bei der Müglitzer Stärkefabrik, werden die 34 Gehöfte von Ober Schwägersdorf durch die Kaiserstraße von Müglitz nach Loschitz im Osten und durch die Ziadlowitzer Straße im Westen eingeschlossen. Vier der Gebäude gehörten bereits zu Müglitzer und sieben zu Augezder Katastergebiet. Bahnstation und Post befanden sich in Müglitz.

Schulisch und kirchlich gehörte Schwägersdorf zu Müglitz. In Nieder Schwägersdorf bestanden 17 landwirtschaftliche Betriebe mit einer Durchschnittsgröße von 2-6 ha. Ober Schwägersdorf zählte 12 Bauernwirtschaften, größtenteils Nebenerwerbsstellen. Industrie, Handwerk und Handel in Müglitz waren die Hauptexistenzgrundlagen.