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Schweine mit Vierhöfen und Dwazetin

Erste Erwähnung:Entstehung um 1300
Einwohner 1939:282 (mit Vierhöfen und Dwazetin)
Fläche:932 ha (mit Vierhöfen und Dwazetin)
Landkreis:Hohenstadt
tschech. Name:Svinov
Karte Schönhengstgau

Dorfstrasse Im Heimatbuch zum östlichen Schönhengstgau [HK-01] ist über Schweine zu lesen:

Die Entstehung des Dorfes ist ungeklärt. Der Name des Ortes stammt von "Svin", dem vermutlichen Gründer. In späterer Zeit, als Deutsche sich ansiedelten, nannten diese den Ort "Schweine", obwohl Svin mit Schweine nichts zu tun hatte. Oft ärgerten sich Ortsansässige über diesen Namen. Besonders eingerückten Rekruten war es peinlich, wenn sie nach ihrem Heimatort gefragt wurden. Deshalb trugen sich die Gemeindevertreter mit dem Gedanken, den Namen zu ändern. Man einigte sich auf den Namen Josephinenthal. Als um das Jahr 1910 eine Eingabe an den mährischen Landesausschuss gemacht wurde, sandte dieser irrtümlich eine Antwort an das Dorf Schweine bei Rohle. In den dreißiger Jahren wurde ein neues Ansuchen um Umbenennung eingebracht, diesmal in "Hochfeld". Etliche Besitzer hatten auf den Tafeln ihrer Wagen bereits die Bezeichnung Hochfeld. Eine amtliche Durchführung des gewünschten Namenswechsels erfolgte aber nicht.

Viele Dorfbewohner ließen sich daher die Post nach Lexen senden, die dann der Briefträger in den Ort Schweine bringen mußte. Schweine grenzt unmittelbar an Lexen, gehörte 1350 und 1506 zur Gutsherrschaft Braunölhütten, später zur Herrschaft Müglitz.

Graphitwerk Nach mündlicher Überlieferung soll schon vor Jahrhunderten nach Graphit gebohrt worden sein. Zu Beginn des vorigen Jahrhunderts kamen aus Deutschland die Herren Pohl und Ulbrich und nahmen auf Hinweis des Landwirts Kneifel erfolgreiche Schürfungen auf. Aus den bescheidenen Anfängen des Graphitwerkes entstanden im Laufe der Jahre die Josephinenhütte und der Amalienschacht mit etlichen Nebenschächten und Gebäuden. Die ca. 100 Mann große Belegschaft förderte aus vier Lagern jährlich bis zu 20.000 Zentner Graphit, der meistens nach England und Amerika ausgeführt wurde. 1915 legte man das Bergwerk still. Übrigens wurde die Graphiterde aus Schweine schon früh genutzt. Man mischte sie mit Tonerde aus Loschitz und die Produkte fanden als Tonware nicht nur in Mähren, sondern auch im Ausland guten Absatz. Davon berichtet eine Urkunde bereits im Jahre 1482.

Dorfstrasse Die Ortschaft Vierhöfen, zur Gemeinde Schweine gehörig, wurde um das Jahr 1360 angelegt und hieß Hütte Oberziadlowitz. Später nannte man sie "Pfarrers Hütte" und sie war mit vier Bauern besiedelt, daher der Name. Im Jahre 1378 waren diese Ansiedler dem Heinrich von Zwolsky untertänig, der diese Gründe von Peschka von Steinmetz gekauft hatte. Später übernahm der Besitzer von Burg Busau, Ignaz Hrabis von Postupitz die Ansiedlung und verkaufte sie wieder an den Lexener Burgherren Kumov von Kunstadt, später gehörte der kleine Ort zur Gutsherrschaft Ziadlowitz.

Während des Dreißigjährigen Krieges wurden die vier Höfe zerstört. Erst Ende des 17. Jahrhunderts erfolgte der Wiederaufbau und sie erhielten den Namen Vierhöfen. Nach einem Regierungserlaß vom Jahre 1778 wurde zwecks erhöhter Abgaben empfohlen, die vier Ansiedlungen auf mehrere kleine zu zerteilen, was auch geschah. Vierhöfen, etwa 500 Meter südwestlich von Schweine, hatte 20 Häuser. Auf der Höhe, neben der Bezirksstraße lag mit einer schönen Aussicht das Gasthaus Janu, ein bekanntes Ausflugsziel der Müglitzer. Dwazetin soll nach dem Tschechen "Vazaty" benannt sein und wurde nach dem Dreißigjährigen Krieg ein deutscher Ort. Das Dorf sollte später in "Tannengrund" umbenannt werden, das blieb jedoch unausgeführt.