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39 - Ziegelschlag

Es mag wohl um das Jahr 1800 gewesen sein, als auf Haus-Nr. 18 (Kreuziger) ein Ziegelschlag bestanden hat, der bis auf Nr. 15 (Langer) zu einer kleinen Quelle vorsetrieben wurde. Dieser Teil wurde später als Wiese genutzt und "Grund" genannt. Um das Jahr 1925 hat der letzte Besitzer Adolf Langer, den auf seinem Besitz liegenden Wiesengrund durch Erdbewegung so hergerichtet, daß dann mit der Maschine gemäht werden konnte. Mit einer eigenen Wiesenschaufel und Pferdebezug konnten Erdbewegungen leicht bewältigt werden. Sein Vorgänger Johann Langer hatte schon alle anderen Wiesen des Besitzes früher hergerichtet und den Einsatz von Mschinen ermöglicht. Zum Bau des Gasthauses Haus Nr. 15 wurden 1866 nochmals im Grund Ziegel geschlagen und mit Holzfeuer gebrannt. Im Kriegsjahr 1866, als das preußische Militär immer näher rückte, hatte Johann Langer d.Ä. von Nr. 15 aus Furcht vor der Plünderung, den aus der Brennerei in Fässern fertigen Spiritus im Ziegelschlag eingraben lassen.

Hundert Neter oberhalb des "Grundes" befindet sich der "Hellergraben", auch "Höllgraben" genannt. Der Hellergraben ist eine mit Laubbäumen bewachsene Schlucht, durch die ein Wässerchen fließt, dessen Quelle auf der Grenze von Nr. 18 und 15 entspringt. Diese Schlucht hat auch das Aussehen eines Ziegelschlages. Die starken Eichenbäume zeigen auf eine weit vergangene Zeit zurück. Bevor das Brennen eingeführt war, wurden die viel größeren, sogenannten Batzen, verwendet. Diese waren mit Stroh durchwirkt und in der Sonne getrocknet worden.

Als Erxlehen um 1805 die großen Gebäude zur Leinwandfabrik errichten ließ, wurden die Ziegel aus dem Boden neben dem Friedhof hergestellt. Der Boden wurde nach 1900 wieder kultiviert.
Der Hellergraben ist ein idyllischer Ort an dem auch Faßpartien der Feuerwehr oder des Jugendbundes stattfanden. Die Fröhlichkeit bei Lampionsbeleuchtung dauerte oft bis in die Nacht hinein.

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