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61 - Raubzüge und Morde von Tschechen und Russen 1945/46

In der rechtlosen Zeit, als Soldateska, Partisanen, Räuber und Banditen den Ort beherrschten, mußten Fahrräder, Nähmaschinen, Radios, Benzin, Schreibmaschinen u.a.m. hergegeben werden. Was nicht die Sowjets zuvor gestohlen hatten wurde nun mit Lastautos ins tschechische Gebiet gebracht. Die Haustüren durften nicht abgeschlossen sein; Hausdurchsuchungen erfolgten bei Tag und Nacht und was diesen gefiel, wurde mitgenommen.

Als Kennzeichen der Rechtlosigkeit mußte die deutsche Bevölkerung im Sudetenland eine weiße und im tschechischen Gebiet eine gelbe Armbinde tragen. Eisenbahn und Autobus durften nicht benutzt und Kinos nicht besucht werden. In den Läden mußten die Deutschen immer zurückstehen, da die Tschechen den Vorrang hatten.

Am Pfingstmontag wurden die nichtantifaschistischen Männer des Ortes von den Partisanen zusammengeholt und vor dem Gebäude des Bürgermeisters Josef Langer verhört. Wie es scheint, hatte der Viktor Peichl d.Ä. entscheidenden Einfluß genommen, daß nicht alle Männer abgeführt wurden, wie es in anderen umliegenden Orten der Fall war. Die sogenannten Partisanen waren Männer aus Hermanitz. Die scheinbar belasteten sechs Männer wurden ins Gymnasium nach Landskron abgeführt. Es waren der Oberlehrer Josef Bielek, Hans Müller, Wilhelm Fränzl, Karl Kaupe und Fritz Langer. Am nächsten Tage wurde ein Teil der Männer zur Arbeit in die Kohlengruben abtransportiert. Die Entlassenen, es waren Männer aus den umliegenden Ortschaften, mußten sich am Stadtplatz niederlassen. Der Partisanenführer als Bezirksvorsitzender, es war der Mühlenbesitzer Hrabatschek aus Weipersdorf, hielt eine tschechische Ansprache und ein Gendarm übersetzte ins Deutsche. Er sagte, daß nun alle nach Hause gehen und weiterarbeiten sollen wie bisher. Doch Präs. Benesch hatte in seinem Kaschauer Dekret anders bestimmt. Unser Karl Kaupe wurde im Gymnasium zurückgehalten und der Kommissar Beran hatte ihn am nächsten Tag herausgeholt. Der Oberlehrer wurde vom Stadtplatz weggeführt, denn er hatte angeblich einen von einem Transportzug abgesprungenen Juden bei der Flucht angeschossen. Die dem Oberlehrer Bielek aufgebürdete schwere Arbeit und die ständigen Mißhandlungen hatte dieser nicht ertragen und verstarb in Gefangenschaft.

Es ist unbeschreiblich, was sich in der Stadt und den umliegenden Gemeinden an Grausamkeit, Brutalität, Willkür, Sadismus und Perversität abspielte. Vor allem in Landskron wurden öffentliche Folter mit unvorstellbaren Qualen der gemarteten, Massenexekutionen und Blutbäder durch Tschechen inszeniert, die zu dem Schrecklichsten gehörten, was in der Geschichte zu verzeichnen ist. Eine Fülle von Mord, Gewalttat, Mißhandlung, Schändung, Raub und Diebstahl mußten die Menschen ertragen. Ein Bericht über diese Schreckenstaten der Tschechen im Kreis Landskron und über das Blutbad vom 17. Mai 1945 wurde im Weißbuch der Sudetendeutschen und dem Heimatbuch für die Stadt und Kreis Landskron niedergeschrieben.

Die Tschechen hatten sich als die Herren und Vollstrecker einer Volksjustiz gezeigt. Alle arbeitsfähigen Männer wurden - sofern sie nicht gequält und erschossen wurden - zur Sklavenarbeit verpflichtet. Das örtliche Kriegerdenkmal von 1914-1918 mußte zerstört und weggeräumt werden. Die Jubiläumseiche wurde umgelegt, Panzersperren beseitigt und herumliegende Munition weggefahren werden.

Die Höfe und Häuser der deutschen Bevölkerung waren alsbald von Tschechen besetzt. Die Besitzer, die vorläufig von der sofortigen Austreibung verschont waren, wurden verdrängt und es kam vor, daß diese die Wohnung ohne die notwendigen Habseligkeiten verlassen mußten.

Bemerkenswert ist, daß dabei die noch in Zohsee befindlichen Fremdarbeiter aus Polen und Ukrainer zurückhaltend waren.

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