Startseite
weiterblättern

33 - Verbesserungen in der Landwirtschaft

Zur Förderung der einzelnen Zweige der Landwirtschaft waren außerdem besondere Vereine tätig, wie Pferdezuchtverein, Milchkontrollverein, Geflügelzuchtverein und Schweinezuchtverband. In allen diesen Einrichtungen waren auch Bauern aus Zohsee mit an erster Stelle maßgeblich vertreten. Besonders Johann Langer Haus-Nr. 74 hat sich um deren Gründungen und Entwicklung große Verdienste erworben. An der Spitze aller dieser Unternehmungen stand der landwirtschaftliche Bezirksverein in Landskron. Er kann wohl als Mutter aller dieser Werke genannt werden. Der Verein konnte das Gasthaus und die Fleischhauerei "Niederle" käuflich erwerben. Als landwirtschaftliches Vereinshaus diente es dann auch zur Abhaltung kleinerer Versammlungen und Sitzungen. An der Spitze dieses Vereines waren der Erbrichter Wilhelm Meixner in Olbersdorf viele Jahre tätig.

Besondere Sorgfalt wurde auch der Zucht des "Schönhengster Rindes" zugewandt. Durch Verwendung bester Vatertiere und freiwilliger Leistungskontrolle erreichte sie einen beachtlichen Stand. Auf Zuchtviehausstellungen wurden immer wieder höchste Preise erzielt. Es gelang jährlich einige gute Jungtiere zu lohnenden Preisen abzusetzen.
Es wurde auch die Zucht des deutschen Edelschweines erfolgreich betrieben. Selbst im Geflügelhof war eine bedeutsame Wandlung eingetreten. Von der wahllosen Haltung von "Mist- kratzern" war man zur Zucht bester Hühnerrassen übergegangen (hauptsächlich weiße Leghorn und Rhodeländer). Im Zuge des Wandels sind auch einige moderne Geflügelstallungen errichtet worden. Im Dorf gab es eine moderne Geflügelaufzuchtstation und einen anerkannten Bruteierlieferbetrieb unter der Aufsicht des Tierzuchtamts Mährisch Schönberg. Beide Betriebe auf dem Hof des Fritz Langer Haus-Hr. 68.

Mehrere Bauern befaßten sich mit der Vermehrung von Hochzuchtsaatgut, Getreide und Kartoffeln. Die Verwendung von Kunstdünger hatte stark zugenommen und der Stalldüngerbehandlung wurde immer mehr Augenmerk zugewandt. Große Jauchegruben und Düngerstätten wurden neu erstellt. Dadurch wurde die Heuernte wesentlich gesteigert und durch Verwendung von Heureutern die Qualität verbessert. In den letzten Jahren wurde auf den Höfen die Heutrocknung teilweise auf Schwedenreutern durchgeführt. Versenkte Betonrohre ergaben den Vorteil, die Pflöcke mühelos und schnell aufstellen und wegbringen zu können.

Die maschinellen Einrichtungen wurden laufend verbessert und vervollständigt. Im Jahre 1943 waren bereits 2 Bindemäher und ein Schlepper zur Verwendung gekommen. Allgemein war das Bestreben, die Landwirtschaft vielseitig zu gestalten, um eine größtmögliche Krisenfestigkeit zu erreichen.

Auch dem Obstanbau wurde genügend Augenmerk geschenkt, obwohl im kalten Winter 1927 - 28 achtzig Prozent der Obstbäume erfroren. Allmählich wurden wieder Jungbäume aus der im eigenen Gebiet gegründeten Obstbaumschule entnommen und nachgepflanzt. Es wurde sehr viel Obst zu Most für den Eigenverbrauch verarbeitet. Zwei Mostpressen mit Handbetrieb standen zur Verfügung, je eine im Gasthaus Langer und Janisch.

Die Bienenzucht war nur schwach vertreten. Bienenvölker gab es früher auf den Höfen Nr. 4, 9, 12, 51 und 75; zuletzt nur noch einige Völker auf Nr. 4 und 51.

zurück | Übersicht | weiter