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42 - die Feuerwehr von Zohsee
Im Jahre 1832 kaufte die Gemeinde eine Druckspritze, Saug- und Druckspritze gab es noch nicht. Der ganze Spritzenbau war fast ganz aus Holz und wurde mit eisernen Beschlägen zusammengehalten. Der Druckkessel war aus Kupfer. Die Wassereimer waren aus demselben Material wie die Schläuche und konnten wegen Platzersparnis zusammengedrückt werden. Hit diesen Eimern wurde das Wasser von der Wasserentnahmestelle im Kreislauf von Hand zu Hand in den Spritzenkasten befördert. Es gab nur ein Strahlrohr. Zur Hilfeleistung waren alle fähigen Bewohner verpflichtet. Die Spritze und die Gemeindekalesche waren in einem gemeindeeigenen hölzernen Schuppen untergebracht.
Im Jahre 1884 wurde der Verein "Freiwillige Feuerwehr"
gegründet, dessen Mitglieder laufend durch Schulung und
Übungen für den Einsatz von Bränden vorbereitet wurden.
Seine Kommandanten waren:
Johann Langer Nr. 15, Oberlehrer Portele, der dann
Brandinspektor wurde, Karl Kreuziger Nr. 55, Franz Langer Nr. 45,
Johann Langer Nr. 74, Oberlehrer Josef Knapek, Wenzel Wendlig
Nr. 69 und Rudolf Langer Nr. 27. Als Stellvertreter Karl
Kreuziger Nr. 55, Johann Neugebauer Nr. 90, Franz Kalousek
Nr. 47, Rudolf Langer Nr. 27 und Johann Gritzbauch Nr. 48.
Im Jahre 1893 hatte die Gemeinde unter Gemeindevorsteher
Johann Ignaz Müller Nr. 32 ein neues Gerätehaus mit Steigerturm
bauen lassen und im gleichen Jahr wurde eine neue abprotzbare
Saug- und Druckspritze gekauft. Um 1910 kaufte der
Verein eine mechanische Schubleiter. Diese wurde 1915 wieder
verkauft. 1930 schritt der Verein zur Anschaffung einer Motorspritze.
Gekauft wurde diese von der Fa. Flader. Mit der
Motorspritzenweihe wurde gleichzeitig der Bezirksfeuerwehrtag
verbunden. Den anwesenden Feuerwehrvereinen war in der Schauübung
der Zohseer Wehr nicht nur die Motorspritze, sondern
auch die vor hundert Jahren gekaufte Druckspritze in die
Reu- erwehrübung mit einbezogen.
Der Verein zählte bis 40 ausübende und vor 1939 über 80 unterstützende Nitglieder, was von seiner Wertschätzung im Ort Zeugnis gab.
Die Motorspritze, im Hintergrund das Gerätehaus
Im Lauf der Zeit, soweit das festgestellt werden kann, waren
folgende Gebäude den Flammen zum Opfer gefallen: Um 1650
das Erbgericht und 1740 das Hofgebäude des südlich am
Erbgerichtsbesitz anerenzenden Bauerngrundes, des Mathes Langer.
Der Hof wurde nicht mehr aufgebaut, die Felder kamen im
Tauschweg zum Erbgericht. Um 1805 brannte das Hofgebäude des
Waisenkindes Josef Janisch nieder. Das Gebäude wurde ebenfalls
nicht mehr aufgebaut; die Felder kamen zur Leinwandfabrik.
Dann das Ausgedinggebäude des Erbgerichts. An dieser
Stelle wurde 1889 die jetzige Schule erbaut. Noch vor dem
1. Weltkrieg brannten folgende Gebäude nieder: Das Wohnhaus
Nr. 7 des Hrdina Bernard, das an dieser Stelle nicht mehr
aufgebaut wurde. Die Nebenerwerbssiedlung Nr. 8 des Steiner
Wenzel; letzte Besitzerin Steiner Marie. Der Bauernhof Nr. 19
des Richter Johann (Neujapauer), letzter Besitzer Schwab
Josef. Der Bauernhof Nr. 20 der Witwe Peschl, letzter Besitzer
Peschl Hans. Kleinlandwirtshnaft Nr. 25 des Müller Johann
(Thomamühle), letzter Besitzer Hübl Viktor. Das Wohnhaus Nr. 36
des Laneer Josef, letzter Besitzer Elgner Adolf (Schmied).
Das Wohnhaus Nr. 62 des Weinlich Johann, letzter Besitzer
Fränzl Wilhelm. Das Wohnhaus Nr. 91 der Peschl Anna, letzter
Besitzer Peschlo Viktor. Das Wohnhaus Nr. 104 des Woksa
Johann letzte Besitzerun Neugebauer Aloisia. Nach dem
I. Weltkrieg:
Der Bauernhof Nr. 9 des Tomsche Johann, letzte Besitzerin
Tomsche Emma. Der Bauernhof Nr. 12 der Nagl Josefinde, letzter
Besitzer Mexiner Benno. Der Bauernhof Nr. 18 des Kreuziger
Hermann, auch letzter Besitzer. Das Wohnhaus der Parzl Anna
von Nr. 35 als letzte Besitzerin. Der Bauernhof Nr. 37 des
Watzek Vinzenz, letzter Besitzer Richter Alfred. Der Bauernhof
Nr. 45 der Langer Else, auch letzte Besitzerin.
Der Bauernhof Nr. 64 des Heinrich Wilhelm, auch letzter
Besitzer. Der Bauernhof Nr. 70 der Kaupe Anna, ebenfalls
letzte Besitzerin. Die Nebenerwerbssiedlung Nr. 94 des
Janisch Willibald, letzter Besitzer Schindler Wenzel. Die
Nebenerwerbssiedlung Nr. 96 des Janisch Ferdinand, letzter
Besitzer Maresch Edmund. Die Nebenerwerbssiedlung Nr. 101
des Polak Hubert, auch letzter Besitzer. Die Nebenerwerbssiedlung
Nr. 108 des Janisch Josef (Janisch Tischler) auch
noch letzter Besitzer. Der Hof Nr. 45 war der letzte Brand
im Jahre 1941.