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56 - Zohsee wird Teil der Tschechoslowakei

Im Jahre 1918 verkündete der amerikanische Staatspräsident Wilson seine 14 Punkte, nach denen allen Völkern das Selbstbestimmungsrecht gegeben werden sollte. Die kriegsmüden Völker und Heere, besonders Deutschland und Österreich erhofften, daß dadurch ein gerechter und dauerhafter Frieden geschaffen werden könnte. Doch es kam ganz anders. Deutschland mußte sich durch die innerpolitischen Wirren geschlagen geben und Österreich-Ungarns Völker erklärten sich als selbständig. Das Selbstbestimmungsrecht der deutschen Bevölkerungsgebiete in Böhmen und Mähren und anderen Landesteilen wurde von den Siegermächten verhindert. Die deutschen Gebiete mit weit mehrheitlich deutscher Bevölkerung wurden einfach von anderen Völkerschaften annektiert, so auch "Deutschböhmen" (Sudetenland). Die tschechische Delegation unter Führung von Eduard Benesch verkündete damals in Paris, daß die Tschechoslowakei eine höhere Schweiz werden solle, doch das Gegenteil war eingetreten. Die deutschen Arbeiter und Beamten wurden vielerorts entlassen oder in tschechische Gebiete versetzt. Der Industrie wurden weniger Aufträge erteilt, so daß in den deutschen Gebieten eine große Arbeitslosigkeit entstand. Die Gewerbetreibenden und Bauern hatten große Steuerlasten zu tragen. Der beschlagnahmte Großgrundbesitz in den deutschen Gebieten wurde mit Tschechen besiedelt und damit tschechisiert. Viele deutsche Schulen und Klassen wurden geschlossen und die deutsche Sprache als Amts- und Verhandlungssprache nicht zugelassen uam.

Die deutschen Vertreter im Prager Parlament waren an der Zahl gemessen viel zu gering um durchgreifendes ändern zu können. Die Maßnahmen der Tschechen in den Zwanzigerjahren wurden von den Deutschen als Schikane und Unterdrückung empfunden und dagegen protestiert. In diesen Jahren gährte es in allen deutschen Gebietsteilen. Erst im Jahre 1938 kamen die Großmächte im sogenannten Münchner Abkommen überein, die deutschen Gebiete in Böhmen und Mähren dem Deutschen Reich zuzusprechen.

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